Podgórze

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Zunächst eine kleine Siedlung am rechten Ufer der Weichsel, später stolze kaiserliche Stadt und schließlich Stadtteil von Krakau. Lernen Sie Podgórze kennen!

Podgórze Gert erst seit 1915 zu Krakau. Eine Siedlung am rechten Weichselufer existierte aber bereits im Mittelalter. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit der Königsstadt, befindet sich hier doch der Krakus-Hügel, das Grab des legendären Fürsten und Gründers von Krakau.

Podgórze spielte eine wichtige Rolle in der Wirtschaft von Krakau: Seit dem Mittelalter forte hier entlang die Salzstraße nach Wieliczka und Bochnia sowie die Handelsstraße nach Ungarn und in die Rus; auf den Kalksteinanhöhen Krzemionki wurden Bergwerke angelegt; zahlreiche Gipsmühlen und Ziegeleien entstanden.

Nach der ersten Teilung Polens Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Linie der Weichsel zur Staatsgrenze – das am linken Ufer gelegene Krakau blieb polnisch, während Podgórze an Österreich fiel. Im Jahr 1784 verlieh der österreichische Erzherzog Josef II. das Stadtrecht und den Namen Josefstadt. In die neue Stadt, deren Bewohner sich ausgesprochen günstiger Steuerprivilegien erfreuten, zogen Unternehmer, Kaufleute und Handwerker aus dem gesamten österreichischen Imperium. Sie verliehen der Stadt einen  merkantilen und später auch einen industriellen Charakter (Podgórze hatte etwa ein eigenes städtisches Elektrizitätswerk, das fünf Jahre früher entstand als das Krakauer. Heute gehört das Gebäude zum Dokumentationszentrum Cricoteka für die Kunst von Tadeusz Kantor). Die österreichischen Zeiten Waren für Podgórze eine Ära der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung. Die junge Stadt war nicht nur Konkurrent, sondern auch Partner für Krakau. Aus den ersten Jahrzehnten von Josefstadt stammt das Zentrum der Stadt – der Podgórzer Marktplatz (Rynek Podgórski) – und der erste Friedhof (der sogenannte Alte Friedhof).

Im 20. Jahrhundert, als es Krakau in Seine alten Grenzen zu eng wurde, beschlossen die Stadtväter eine Erweiterung. Im Jahr 1915 wurde Podgórze nach langen und zähen Verhandlungen eingemeindet.

Die Geschichte von Podgórze hat auch ihre tragische Seite. Hier richteten die deutsche Besatzer im Frühjahr 1941 das Ghetto ein – ein geschlossenes, von einer Mauer umgebenes Viertel für die jüdische Bevölkerung.

Besichtigen Sie auch:

  • den Podgórzer Marktplatz (Rynek Podgórski) mit der Pfarrkirche St. Josef
  • das Benediktenkirchlein und das benachbarte Fort
  • den Alten Friedhof von Podgórze
  • den Krakus-Hügel
  • das Dokumentationszentrum für die Kunst von Tadeusz Kantor Cricoteka
  • den Bohaterów-Getta-Platz
  • die Adler-Apotheke
  • die Emaille-Fabrik von Oskar Schindler
  • das Museum für Gegenwartskunst MOCAK
  • das Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit
  • das Heiligtum des heiligen Johannes Paul II
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