Der größte mittelalterliche Marktplatz Europas ist ein perfekter Drehort. Er bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten – als Hintergrund sowohl für Massenszenen in Historienfilmen wie Das Massaker von Katyn als auch intime Begegnungen der Filmfiguren.

Gehen wir zu den Tuchhallen. Hier spielt die Schlüsselszene von Krzysztof Kieślowskis Die zwei Leben der Veronika, als sich die beiden doppelgängerischen Hauptfiguren während eines Studentenprotests in den späten Achtzigerjahren aus der Ferne wahrnehmen. In der Nähe spielt die Szene in Andrzej Wajdas Das Massaker von Katyn, in der die Krakauer über die am Hauptmarkt installierten Lautsprecher von der Entdeckung der Massengräber im Wald von Katyn erfahren.

Das am häufigsten in Filmen auftretende Bauwerk am Hauptmacht ist die Marienkirche, die etwa in den ersten Szenen von Andrzej Wajdas Die Hochzeit zu sehen ist. In den Sechzigerjahren wurde hier der Kostümfilm Die Geschichte vom gelben Stiefel nach dem damals überaus populären gleichnamigen Jugendroman von Antonina Domańska gedreht, der von einem Jungen erzählt, dessen Traum es ist, als Geselle beim Meister Veit Stoß zu arbeiten.

Ein beliebtes Motiv sind auch die zahlreichen Straßencafes am und über dem Hauptmarkt. Hier führt etwa in dem Film Verstrickungen von Jacek Bromski die Staatsanwältin Szacka bei ihren Mordermittlungen Gespräche mit der Ehefrau des Opfers und auf dem Dach eines der Häuser mit Kommissar Smolar.

Der Hauptmarkt ist auch für ein weiteres Symbol bekannt, das in vielen Filmen auftaucht – die Krakauer Droschken. Ein Droschkenfahrt über den Platz und die Straßen der Altstadt unternehmen etwa die beiden frustrierten Helden in Jerzy Stuhrs Regiedebüt Die Verschwörung der Ehebrecherinnen.