Szymborskas Schublade
pl. Szczepański 9
„Ich bevorzuge Schubladen“, schreibt Wisława Szymborska in ihrem Gedicht Möglichkeiten. In der vom Nationalmuseum in Krakau und der Wisława-Szymborska-Stiftung vorbereiteten Ausstellung im Erdgeschoss des Szołayski-Hauses wurde diesem Wunsch Genüge getan.
Diese ungewöhnliche Ausstellung ist eine Art Szenografie, eine dreidimensionale Kollage, in der Gegenstände aus dem Besitz der Dichterin mit Zitaten aus ihrem Werk, Fotos von Personen, Dingen und Orten konfrontiert werden. Sie führen den Betrachter in die private Welt der poetischen Fantasie und intellektuellen Inspirationen der Wisława Szymborska. Schubladen, Schachteln, Geheimfächer, Regale laden zum Suchen, Entdecken, Erkennen ein. Sie enthalten Dinge, die Szymborska gesammelt hat: Masken, alte Ansichtskarten, Souvenirs, Kuriositäten, Geschenke von ihren Freunden, etwa ein Schweinchen mit Spieluhr im Schwanz, ein Feuerzeug in U-Boot-Form, eine Mini-Kommode (ein Geschenk ihres Nobelpreiskollegen Czesław Miłosz). Hier befinden sich auch ein Teil von Szymborskas Bibliothek, zahlreiche Fotografien, unter anderem die Dichterin unter Straßenschildern mit seltsamen Ortschaften (Neandertal!) zeigend, die „Werkstatt“ der Dichterin, in welcher der Entstehungsprozess eines Gedichts nachvollzogen wird, und die ihre „Werkstatt“ zur Herstellung von Kollagen.
Eintritt frei